Wie entwickle und teste ich lokal?
Die lokale Entwicklung von Extensions, die sich stark mit dem mStudio integrieren, kann eine Herausforderung sein, da keine Möglichkeit besteht, das mStudio lokal oder in einer DEV Umgebung zu starten. Neben der Möglichkeit, die mStudio API zu mocken, was sich ohne Kenntnisse der API als schwierig erweisen kann, existieren dennoch Mittel und Wege, um die lokale Entwicklung von Extensions zu erleichtern. Diese werden im Folgenden vorgestellt.
Authentifizierte Domain Actions
Um die Geschäftslogik im Zusammenspiel mit dem mStudio effektiv zu testen, ist es am einfachsten, die mStudio API direkt zu verwenden. Dabei ist es in der Regel erforderlich, sich gegen die API zu authentifizieren.
...mittels persönlichem API-Token
In einer frühen Phase, in der die Geschäftsidee noch geprüft und an einem Proof of Concept gearbeitet wird, bietet es sich an, einen persönlichen API-Token zu verwenden. Dieser Token kann für die lokale Entwicklung genutzt werden. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass API-Tokens nicht in Versionskontrollsysteme wie Git gelangen und diese Lösung nur für die lokale Entwicklung gedacht ist.
Weitere Informationen zur Erzeugung eines persönlichen API-Tokens sind zu finden unter Ein API-Token beziehen
...mittels Extension Instance Secret Rotation
Eine weitere Möglichkeit, die mStudio API authentifiziert zu nutzen, ohne die Authentifizierungsmethoden vollständig zu implementieren,
ist die Rotation eines Extension Instance Secrets.
Hierfür wird die PUT/
-Operation verwendet.
Das neue Secret wird per Webhook übermittelt, aber auch als Antwort auf den Request zurückgegeben.
Das so erhaltene Secret kann nun sicher hinterlegt werden, ähnlich wie ein persönlicher API-Token,
um ein Access Token beziehen zu können, wie unter Authentifizierung mittels Extension Instance Secret beschrieben.
Bei Nutzung dieser Route wird der Lifecycle Webhook synchron ausgeführt.
Bei Fehlschlag wird der Webhook nicht erneut versendet.
Außerdem wird das Secret nicht gültig, wenn der Webhook fehlschlägt.
Um ohne funktionierende Webhooks dennoch testen zu können, kann der Route im Request Body "allowWebhookFailure": true
hinzugefügt werden.
Der Fehler des Lifecycle Webhooks wird dann ignoriert und das Secret samt Antwort des Extension-Backends trotzdem zurückgegeben.
Diese Methode ist besonders nützlich, wenn die Authentifizierung später ebenfalls über das Extension Instance Secret erfolgen soll. Zudem können Initialisierungsprozesse, die anschließend zu den Lifecycle Webhooks ausgeführt werden würden, mit einem funktionierenden Secret getestet werden, ohne im mStudio für jeden Versuch eine neue Extension Instance erstellen zu müssen.
...mittels OAuth2
Wenn die Authentifizierung und Ausführung von Domain Actions über OAuth2 getestet werden soll, empfiehlt es sich, im OAuth2-Client eine lokale Redirect URI einzurichten. Dies kann entweder localhost oder eine Domain sein, für die ein lokaler Host-Eintrag existiert. Es sollte darauf geachtet werden, dass bei Verwendung eines Host-Eintrags keine potenziell öffentlich auflösbare Domain verwendet wird, die nicht unter der Kontrolle des Entwicklers steht, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
Testen der Lifecycle Webhooks
...mittels lokalem Development Server
Auf Github existiert das marketplace-local-dev-server-Repository, welches dafür gedacht ist, lokal Lifecycle Webhooks samt Verifizierung der Sender-Identität zu testen.
Es enthält eine Docker-Compose-Konfiguration, die einen lokalen Server startet, der Lifecycle Webhooks versenden kann. Dazu wird eine API angeboten, mit der Lifecycle Webhooks angefragt werden können. Die Werte, die in den Webhooks enthalten sind, können dabei frei gewählt werden. Falls Werte nicht gesetzt sind, werden sie zufällig generiert.
Wenn bspw. die Extension Instance ID selbst vergeben wird, können so auch ganze Lebenszyklen von Extension Instances simuliert werden, indem für verschiedene Webhooks eine stabile Extension Instance ID verwendet wird.
...mittels Dry Run Webhooks
Mithilfe der POST/
-Operation können Lifecycle Webhooks auch über das mStudio Backend simuliert werden.
Dabei wird der angefragte Lifecycle Webhook an die an der Extension konfigurierten URL gesendet.
Dry Run Webhooks können nur für Extension Instances des Contributors ausgeführt werden.
Sie können genau wie beim lokalen Development Server mit beliebigen Werten gefüllt werden oder zufällige Werte enthalten.
Für eine Übersicht, welche Werte statisch gesetzt werden können, siehe in der verlinkten Operation.
Das Ergebnis samt Response Body, Headern und Status Code wird dabei als Antwort auf die Operation zurückgegeben.
Zu Dokumentationszwecken kann zusätzlich der executing-user-id
Query-Parameter ausgewertet werden.
Dieser wird ebenfalls automatisch jedem Dry Run Webhook beigefügt.
Er enthält die ID des Benutzers, der den Dry Run Webhook ausgelöst hat.